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Ausgangspunkt
der Arbeit „Madonnen“
zum Ausstellungsthema
„Abfolgen-Ohnegleichen“ ist mit serieller Bearbeitung die
Idee der Wiederholung als
ambivalenten Faktor aufzuweisen. Wiederholung steht in diesem Werk als
etwas gleichförmiges, entindividualisierendes, vom Lebensrhythmus
aufgezwungenes aber auch sich entfaltend Neues. Zum einen vermittelt sie
Sicherheit und Geborgenheit, zum anderen kann sie lähmen und einengen.
Gleichzeitig ist sie
Maßstab, bildet ein beruhigendes Raster und die Grundbedingung
zum Vergleich aber auch zur Entwicklung der Individualität.Tradierte
Madonnendarstellungen aus der italienischen Frührenaissance (von
Giotto, Pietro und Ambrogio Lorenzetti, Fra
Angelico, Massaccio) wurde mit heutigen Fotografien von
verschiedenen Generationen von Müttern mit ihren Kindern in einem
digitalen Bearbeitungsprozess verflochten. So verlor die dadurch
säkular gewordenen Form der Madonnenhaltung ihre mystifizierende
Wirkung. Im digitalen Abbild auf Durchsichtfolie wird das über alle
Jahrhunderte gleichlaufende Lebensschema Mutter/Kind transparent
gemacht. In der seriellen Bearbeitung von 20 Bildern tritt das Phänomen
der Wiederholung in seiner fortschreitenden Bewegung auf.
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